Info Woche Erdkinderplan 14. - 18.05.2018

 

 

Montag 14.05.2018

 

Nach einem gemütlichen Empfang und erstem Kennenlernen lösten wir unsere Kaffeerunde auf und begannen mit einer Hausführung. Wir wurden in die verschiedenen Bereiche des Hauses und des Hofs eingewiesen, damit wir uns gut zurechtfinden können. Anschließend hatten wir eine halbe Stunde Zeit uns ein Zimmer auszusuchen, die Betten zu beziehen und uns wohnlich einzurichten.

 

Als alle fertig waren haben wir uns im Gemeinschaftsraum getroffen und die Dienste untereinander verteilt.

 

Tiere versorgen Lena & Antonia

 

Kochen morgens Kathrin

Kochen mittags   Miriam & Lena

Kochen abends   Antonia

 

Altenheim             Steffi & Maria

 

Brot         Anika & Alice

 

Kuchen backen Steffi

 

Wäsche waschen /bügeln Alice & Franziska

 

Danach wuselten wir alle fleißig zu unseren Aufgaben.

 

Es wurden die Tomaten umgestellt und die Pflanzen an ihre jeweiligen Bestimmungsorte eingegraben und eingepflanzt. Danach wurden noch Zäune an die verschiedensten Bestimmungsorte geschafft und aufgestellt. Einer umgibt die neu gesäte Wildblumenwiese. 

Gleichzeitig haben sich in der Küche schon unsere begabten Köchinnen ans Werk für unser Mittagessen gemacht. Es gab ein Spargelrisotto mit schmackhaften Salat. Auch die Brotbäcker haben den Teig vorbereitet welche danach zwei Stunden (aus)ruhen konnte.

Zudem wurden zwei Kuchen gebacken, für tolerante und intolerante Esser.

 

Nach einem gemütlichen gemeinsamen Mittagessen, welches fast fließend in Kaffee und Kuchen essen hinüber glitt ging es dann weiter mit den Arbeiten.

 

Eine Gruppe ist mit dem Auto Lebensmittel kaufen gefahren und hat einen kleinen Spaziergang durch das Örtchen genossen, die anderen waren fleißig mit Nähen beschäftigt. In der Folge wurde noch Rasen über die großen Grasnarben gesät und festgestampft. Auch der Stockzaun am Häusle wurde schon weiter bearbeitet, aber es fehlen noch Stöcke für den weiteren Bauvorgang. Das Brot backte derweil im Ofen vor sich hin und kühlte danach noch etwas aus.

 

Zum krönenden Abschluss des Tages versammelten wir uns zum Abendbrot, welches durch eine leckere Kräuterbutter und Wein abgerundet wurde.

 

 

Dienstag 15.5.

 

Auch heute wurden wir bestens verpflegt. Zum Frühstück gab es Käse, Müsli, frisch zubereiteten Obstsalat, Brot, Milch usw. Dazu wurden pünktlich Tische gedeckt, essen vorbereitet, der Tisch schließlich abgeräumt, das Geschirr gespült und verräumt.  

Zu Mittag gab es Kartoffelgratin mit frischem Salat. Insbesondere bei der Zubereitung der warmen Mahlzeit wird der Gruppe bewusst, mit wieviel Zeit und Aufwand es verbunden ist aus frischen Zutaten eine gesunde Mahlzeit für eine zehnköpfige Gruppe zuzubereiten. Das Essen und auch die Arbeit der Köche wird dadurch bewusster wahrgenommen, die Arbeit und die Wertschätzung für gute Ernährung steigt. Zum Nachmittag aßen wir ebenso liebevoll zubereiteten Kirschkuchen und zum Abendessen Brotzeit. Zum Kuchen und zum Abendessen war Marina bereits abgereist, dafür waren Christian und Felicitas Gross zu Gast und wurden bewirtet. Die Teilnehmer erfuhren, dass die hier zufällig aufgetretene Bewirtung von Gästen ebenso expliziter Teil des Erdkinderplans ist.  

 

Morgens wurden die Enten bereits aus den Ställen gelassen, die Hühner jedoch blieben im Stall um sie darauf zu trainieren, ihre Eier „ins Nest“ zu legen. Die Tiere wurden gefüttert. Vormittags wurden auch die Hühner aus der Stall gelassen. Außerdem beschäftige sich eine Kleingruppe vormittags damit den Stacheldrahtzaun bei den Schafen abzumontieren. Neue Zäune wurden an den entsprechenden Stellen montiert. Die Ställe der Tiere wurden ausgemistet. Abends wurden die Tiere wieder in den Stall gebracht. Der direkte Umgang mit den Tieren und auch das Beobachten der herumlaufenden Enten und Hühner ermöglicht den Teilnehmern näheren Zugang zu den Lebewesen und sie erkennen „Gemeinsamkeiten“ zwischen Mensch und Tier, die ihr Verantwortungsbewusstsein schärft und ein erneutes Nachdenken über Massentierhaltung und günstige Fleischwaren nach sich zieht. 

 

Vormittags besuchten Maria und Steffi das Altenheim in Aschau und führten das Sozialprojekt weiter, indem sie mit einer Gruppe von 10 Senioren sangen und spielten und die zuständigen Betreuungskräfte ehrenamtlich entlasteten. So hatten diese Raum sich in Einzelbetreuungen Zeit für andere Senioren zu nehmen. Auf diese Art und Weise wurden die TN in die gesellschaftliche Verantwortung einbezogen und konnten ihren Beitrag leisten. 

 

Da das Wetter es gerade erlaubte machte sich die Gruppe zu einer kleinen, etwa einstündigen Wanderung auf. Sie betrachteten den nahegelegenen Wasserfall und die Gumpen. Dabei nahmen sie die Wasserfärbung war, die durch die abgehenden Niederschläge stark ins Braune gegangen war. Sie sprachen über die in den Gumpen lebenden Tiere und darüber, dass diese durch Baden in großen Gruppen verschreckt werden können. So schulten die TN ihr Verständnis für den verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur und erfuhren, dass auch die Jugendlichen des Erdkinderplans gelernt haben hierauf Rücksicht zu nehmen.  

 

Nachmittags verteilte sich die Gruppe auf mehrere kleinere Gruppen, die sich in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern engagierte. 

Eine Teilgruppe war in Näharbeiten vertieft und so eingebunden, dass sie nur mühsam zu den Mahlzeiten zu überreden waren. Unter anderem entwarf eine TN eine kurzärmelige Jacke und gestaltete diese. Außerdem wurden für die Sitzbänke der unteren Wohnung neue Sitzbezüge genäht. 

Eine andere Teilgruppe machte sich mit dem Fahrrad zum nahegelegenen Bauernhof auf um Milch zu holen, die ausgegangen war, konnte die Bäuerin dort aber leider nicht antreffen und musst unverrichteter Dinge zurückkehren. Dennoch hatte die TN dort die Möglichkeit Informationen zur Aufzucht und dem Konfliktverhalten junger Kühe zu erhalten und konnte erstmals mit einem E-Bike fahren, erweiterte also auch ihre Erfahrung im Bereich neuer Sportarten. 

Eine Teilgruppe beschäftigte sich mit dem Gießen von Bodenplatten aus Beton, wofür der Sand zunächst ausgesiebt, dann mit Beton und Wasser gemischt und schließlich mit Rhabarber-und Ahornblättern sowie Mosaiksteinen und Kräutern verziert wurde. Da der junge Gast an dieser Tätigkeit beteiligt war, konnte man gut beobachten, welche Faszination haptisch, gestalterische Erfahrungen dieser Art auf alle Altersklassen ausübt. 

Andere setzten währenddessen ihre vormittags begonnen Näharbeiten fort oder ließen sich von dem vielfältigen Material zum Malen und kreativen Gestalten von Holz inspirieren um die Umgebung. 

Andere Teilnehmer wuschen und bügelten währenddessen die Bettlaken und Bettwäsche der Gäste, die das Haus am Wochenende zuvor als Ferienhaus genutzt hatten. So wurden auch die anfallenden Haushaltsaufgaben erledigt.     

 

Nach dem Abendessen kam die Gruppe noch einmal im Gemeinschaftsraum zusammen und diskutieren über die Varianten der Umsetzung des Erdkinderplans auf der Basis kurzer Zitate, die direkt aus Montessoris Text entnommen waren. Insbesondere wurde diskutiert inwiefern das Konzept die klassische Schulbildung mit Vermittlung prüfungsrelevanter thematischer Inhalte  beinhaltet und ob sich aus der Zeit der Erdkinderstufe für die Oberstufe Lücken in der Vorbildung gegenüber Kindern ergeben, die nicht am Erdkinderplan teilnehmen. Zweiter zentraler Diskussionspunkt war die Frage nach Grenzen und Freiheit und in welches Verhältnis sie zueinander gesetzt werden können um eine Jugendgruppe sinnvoll anzuleiten und trotzdem selbstorganisiert arbeiten zu lassen. Neben den zentralen Punkten wurden aber auch spezifische, praktische Fragen angesprochen. Beispielweise wurde darüber gesprochen wie die Montessorischule Dietramszell die Gruppen teilt und die Kinder betreut, die nicht am Erdkinderplan beteiligt sind. Auch über die Finanzierung, die Auswahl und das Engagement des Personals und entsprechende Optimierungsmöglichkeiten wurde gesprochen. 

 

Die durchgeführten Projekte wurden im Laufe des Tages auf der Infotafel dokumentiert. 

 

Am Ende des Tages fielen alle Teilnehmer erschöpft ins Bett.   

 

 

Mittwoch 16.05.2018

 

Zur Mitte der Woche starteten wir auch wieder bestens verpflegt durch Steffi mit einem üppigen Frühstück. Im Anschluss fahren Miriam, Steffi und Anika einkaufen und Lehrer Karl kommt zum Bau einer Abtrennung der Toilette in den Waschräumen und arbeitet mit Antonia, Franziska und Kathrin. Alice und Miriam bauten mit abwechselnder Hilfe von Anika und Lena eine Erweiterung des Zaunes um den Hochbeetbereich aus Weidenästen, die im Vorherein am Bachufer gesammelt wurden. Zum Mittag wurden Grünkernfrikadellen mit Kartoffel-Kürbis-Püree und Karotten-Rote-Rüben-Salat von Maria mit verschiedenen Helfern gekocht. Steffi backte einen tollen Eierlikörkuchen mit Glasur. Nach dem Mittagessen gab es den freien Nachmittag für alle, die nicht am Wandbau beteiligt waren. Hier entstanden ein bunter Pfeiler für den Garten, eine bemalte Milchkanne, der Wäsche- und Bügeldienst wurde erledigt und Ziegelsteine wurden von Karls Anhänger abgeladen. Nach der Fertigstellung der Toilettenwand, welche aus zwei alten Holztüren gefertigt wurde, gab es Kaffee und Kuchen für alle. Karl verabschiedete sich. Es wurden weiter verschiedene Arbeiten erledigt, wie der Bau eines Brotzeitbrettls aus Zwetschgenholz. Viele verbrachten den frühen Nachmittag in der Nähstube oder in der Werkstatt. In der Küche wurde das Feuer angeheizt und der nasse Tag ausgeläutet, hier gab es auch das Abendessen während viele Diskussionen rund um die Pädagogik, den Erdkinderplan, die einzelnen Einrichtungen, Inklusion und weitere Themen geführt wurden. 

 

 

Donnerstag

 

Leider wieder Regen in der Früh. Wir arbeiten an unseren Drinnen-Arbeiten weiter – nähen, malen(Milchkanne und Gartenstab) und der Einbau des Kühlschrankes im EG. Außerdem misteten wir den Entenstall aus und freuten uns über den vollen Weiher, der aber gleich immer wieder etwas Wasser verliert, sobald der Regen stoppt – schade.

Nachmittags machen wir uns im Bus auf den Weg zur EM Akademie. Super interessant – viel eingekauft! Schööner Laden!

Dann gings weiter nach Prien am Chiemsee, wo wir leider einen nicht so guten Kuchen mit Kaffee in der Touristen Meile zu uns nahmen! 

Wieder Zuhause wurde das Nähatelier gestürmt, es gab mal wieder lecker Essen – samt Rauchmelder Testung – und einen langen Austausch bis Nachts vor dem Kamin.

 

 

Freitag

 

Jetzt heißt es putzen, Betten beziehen, ein letztes Mal die Tiere versorgen und dann unsere Abschlussrunde. 

Schön wars mit euch Mädels – eine tolle Truppe von Brandenburg bis zum Starnberger See. 

Auf bald!! Und schöne Pfingsttage.

 

Das Bad in den Gumpen holen wir nach!!!!